Die spanische Weihnachtslotterie ist eine traditionelle, zum Ende des Jahres stattfindende Lotterie. In Spanien sowie auch in anderen Ländern hoffen die Teilnehmer/innen bei diesem Lotto-Spiel auf einen großen Gewinn. Der größtmögliche Gewinn ist bei der Weihnachtslotterie Spanien der „El Gordo“, in Deutschland „der Dicke“. Ein Los kann man sich aus Liechtenstein, der Schweiz, Österreich und Deutschland über das Internet kaufen. Zudem lassen sich Losanteile erwerben, falls man nicht so viel Geld für ein ganzes Lottolos ausgeben möchte. Wer bei dieser Lotterie mitspielt, nimmt an einer Tradition teil, die seit 1812 besteht. Hier findet ihr mehr zur Weihnachtslotterie in Spanien, inklusive News zur aktuellen Ziehung.
Allgemeines zur Weihnachtslotterie „Sorteo de Navidad“
Die spanische Weihnachtslotterie, die in Spanien „Sorteo de Navidad“ genannt wird, gibt es seit dem Jahr 1812. Die Ziehung der Gewinnzahlen findet traditionell am 22. Dezember statt. Sie kann also schon ein paar Tage vor dem Weihnachtsfest für eine reichliche Bescherung sorgen. Vergleicht man einzelne Lotterien der Welt im Hinblick auf die ausgespielte Gesamtsumme, dann ist die spanische Weihnachtslotterie die größte Lotterie der Welt. Für einzelne Ziehungen gab es in den letzten Jahren immer wieder ein Gesamtbudget von mehreren Milliarden Euro. Der „El Gordo“ genannte Hauptpreis liegt dabei im höheren dreistelligen Millionen-Bereich; 4 Millionen pro Gewinnlos.
Die hohen Summen sind möglich, da vom Los-Preis ganze 70 Prozent in den Gewinnpool fließen. Beim regulären deutschen Lotto sind es zum Vergleich nur 50 Prozent. Die verbleibenden 30 Prozent, die nicht in den Gewinn fließen, dienen als Abgaben an den Staat, als Provisionen an die Verkaufsstellen und als Deckung der Aufwendungen, die vom Lotto-Unternehmen anfallen. Bei diesem handelt es sich übrigens um das Staatsunternehmen „Loterías y Apuestas del Estado“ (zu Deutsch: „Staatliche Lotterien und Wetten“). Offizielle Verkaufsstellen tragen ebenfalls diesen Namen sowie das Logo. Neben der Weihnachtslotterie trägt das Unternehmen zweimal wöchentlich auch die „Lotería Nacional“ aus.
So funktioniert die spanische Weihnachtslotterie
Das Spielsystem für die Sorteo de Navidad ist der regulären Lotería Nacional entliehen. Das Los (auf Spanisch „billete“) trägt deshalb ebenfalls eine fünfstellige Nummer, deren Aufbau teilweise von der Region abhängt. Möchte man also eine bestimmte Losnummer mit seiner ganz persönlichen Glückszahl, muss man – wenn man es offline in Spanien erwirbt – wahrscheinlich erst einmal in die entsprechende Region des Landes fahren, in der die Lose mit der gewünschten Ziffer oder Zahl beginnen. Seit dem Jahr 2011 gibt es 100.000 Losnummern von 00000 bis 99999 – aber damit mitnichten nur 100.000 Lose. Denn jede Nummer wird zwischen 160- und 165-mal verkauft.
So ist es möglich, dass bei der spanischen Lotterie 16.500.000 Lose verkauft werden können. Dennoch können wesentlich mehr Menschen auf einen Gewinn hoffen. Eine weitere Aufteilung besteht nämlich in Form des „décimo“, des Zehntel-Loses. Wer die Kosten von etwa 200 Euro für ein ganzes Los scheut, kann so ein Zehntel erwerben und zahlt damit nur 20 Euro. Natürlich erhalten Gewinner/innen, die mit einer derart erworbenen Losnummer gewinnen, auch nur ein Zehntel des jeweiligen Jackpots. Optisch kann man Los und Zehntel auch leicht unterscheiden: die ganze billete wird im DIN A4-Format gedruckt sowie in Zehntelteile perforiert, welche einzeln die décimos darstellen.
Gewinnchance von 1:100.000 auf den Jackpot
Den großen Jackpot „El Gordo“ von 4 Millionen Euro gibt es nur für eine einzelne Losnummer. Damit ergibt sich bei 100.000 Losnummern eine Jackpot-Gewinnchance bei der spanischen Weihnachtslotterie von 1:100.000. Werden alle bis zu 165 Ausgaben der glücklichen Losnummer an Einzelpersonen verkauft, können diese sich also den großen Preis teilen. Werden die einzelnen Tickets jeweils zu Zehnteln verkauft, dann können sich 1.650 Spielerinnen und Spieler über einen Teil des Dicken freuen. Da aber jedes Einzellos (ein Los mit der Nummer) mit 4 Millionen dotiert ist, sind es immer 400.000 Euro pro Zehntel und Person – ein schönes Weihnachtsgeschenk! Da sich aber ein zweistelliger Milliardenbetrag im Gewinnpool befindet, fallen natürlich auch Gewinne auf andere Losnummern ab.
Bei einer Ziehung für die spanische Weihnachtslotterie an einem 22. Dezember werden die folgenden Plätze ermittelt:
- 1 x Erster Preis („El Gordo“ – „Der Dicke“)
- 1 x Zweiter Preis
- 1 x Dritter Preis
- 2 x Vierter Preis
- 8 x Fünfter Preis
- 1.795 x Preise zu je 1.000 („Pedrea“)
Ziehung der Gewinnzahlen für die Sorteo de Navidad
Seit 1812 findet die Ziehung der Gewinnzahlen im Dezember statt; die erste wurde am 18. Dezember 1812 abgehalten. Mittlerweile ist der Termin aber auf den 22. Dezember gerutscht. Beim Ziehen der Zahlen gab es in der Vergangenheit ebenfalls nur kleinere Anpassungen – im Großen und Ganzen ist das Vorgehen für die spanische Lotterie aber sehr ähnlich wie Anfang des 19. Jahrhunderts. So ist die Ziehung, schon allein der Transparenz des Prozesses wegen, öffentlich. Seit dem Jahr 1967 wird sie für das größtmögliche Publikum Live im Fernsehen übertragen. Die Popularität der spanischen Weihnachtslotterie zeigt sich dabei u. a., weil die TV-Übertragung der Ziehung meist Einschaltquoten von rund 50 Prozent erreicht.
Durch die lange Tradition des Spiels gilt bei vielen Spanierinnen und Spaniern die Ziehung für die Sorteo de Navidad als Einleitung der Weihnachtszeit. Diese dauert in Spanien bis zum Dreikönigstag, also bis zum 6. Januar, der eigentlich auch der offizielle Tag für die Bescherung ist. Gezogen werden bei der Gewinner/innen-Ermittlung 3 Gramm leichte Holzkugeln mit jeweils 18,8 mm Durchmesser. Jede trägt eine Losnummer, sodass 100.000 Kugeln in der Trommel sind. Eine kleinere Trommel enthält die Preise (s. obige Liste). Der El Gordo ist also nicht per se die zuerst oder zuletzt gezogene Gewinnnummer, sondern wird mit einer Zahl zufällig zusammengeführt.
Verkündung der Gewinne – ehemals Aufgabe von Waisenknaben
Zusammengeführt werden Losnummer und Gewinnbetrag dadurch, dass die jeweiligen Kugeln gleichzeitig aus ihren Trommeln in eine Glasschale fallen. Früher wurden beide Kugeln von je einem Schüler der Madrider Colegio San Ildefonso vorgetragen, einem Waisenhaus für Jungen. Heute ist die Einrichtung eine Schule für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Zwei der Kinder, die an diese Schule gehen, verkünden auch heute noch die Gewinninformationen im Teatro Real in Madrid; und zwar singend. Zuerst wird die Losnummer gesungen und im Anschluss wird der Gewinnbetrag gesungen. Die am häufigsten gesungene Summe ist dabei wie oben aufgeführt 1.000 Euro, also „mil euros“.
Aufgrund der vielen Preise wird diese Prozedur bei der Weihnachtslotterie Spaniens über 1.800 Male wiederholt, was meist um die 3,5 Stunden dauert. Am spannendsten ist das Ganze dann, wenn die hohen Preise erst gegen Ende verkündet werden. Es kann aber auch sein, dass der Hauptgewinn El Gordo schon zu Beginn der Ziehung verkündet wird und die restliche Zeit auf die darunter liegenden Preise entfällt. Neu gemischt werden die Kugeln dabei übrigens nach jeder zwanzigsten Ziehung. So wird sichergestellt, dass jede Kugel eine Chance hat und zufällig mit jener aus der jeweils anderen Trommel zusammengeführt wird. Es dauert nach dem Event dann meist etwa 45 Minuten bis die Gewinnnummern offiziell in einer Übersicht veröffentlicht werden.
Bedeutung der Weihnachtslotterie für Spanien
Natürlich ist die spanische Weihnachtslotterie weltweit bekannt und beliebt, aber vor allem in ihrem Heimatland als Tradition verankert. So ziemlich jede Person aus Spanien kennt die Lotterie und hat auf irgendeine Weise mit ihr zu tun. So kaufen nicht nur Einzelpersonen die beliebten Lose, sondern auch Vereine und Kneipenwirte – sie verkaufen meist kleinere Anteile als die Zehntel mit einem Aufschlag weiter und sorgen damit dafür, dass der Verein oder die Kneipe ein kleines Zubrot in der Weihnachtszeit verdienen kann. Durchschnittlich gesehen besitzt in Spanien jede/r Einwohner/in zum Zeitpunkt der Ziehung 2,5 décimos; manche natürlich mehr, andere weniger, einige keine.
Die Spannung steigt also aufgrund vieler Faktoren. Zum einen gibt es tausende Preise, durch die man nicht nur die Loskosten wieder hereinbekommt. Zum anderen kann die Ziehung besonders spannend werden, wenn der El Gordo und andere größere Preise bei der Ziehung auf sich warten lassen. Hinzu kommt, dass Lose für die spanische Weihnachtslotterie bereits ab Mitte Juli verkauft werden. Ab Anfang November weisen dann auch immer TV-Werbespots auf die Lotterie und ihre Bedeutung für Spanien hin. Mittlerweile haben sich die Werbevideos zum kulturellen Phänomen gemausert. Im Jahr 2013 handelte es sich um ein Musikvideo, das im Internet mehrfach satirisch behandelt wurde. Im Jahr 2019 gibt es mehrere kleine Videos, welche ganz normale Leute in sozialen Situationen darstellen.
Verkaufsstellen für „Glückslose“ verkaufen per Internet
Lotto hat auch immer etwas mit Glück zu tun. So ist es nicht verwunderlich, dass besonders viele Lose für die spanische Weihnachtslotterie im katalanischen Ort „Sort“ verkauft werden. Dessen Name bedeutet auf Deutsch „Glück“ und zieht deshalb viele Menschen an, die sich ein Lottolos kaufen wollen. In der Verkaufsstelle „Die Goldhexe“ (katalanischer Name: „La Bruixa d’Or“) werden mit Abstand die meisten Lose verkauft; sie bietet die Tickets für die Weihnachtslotterie Spanien auch übers Internet an. Käufer/innen dieser Online-Lose bekommen die gedruckten Versionen dann per Post zugeschickt. In Sort werden allgemein überdurchschnittlich viele Hauptgewinn-Lose gekauft – einmal gab es dort innerhalb von zehn Jahren fünf El-Gordo-Gewinner/innen.
Da beim Lottospiel der Zufall regiert, kann das Glück aber auch jederzeit andere Orte und Regionen treffen. Die Region um das Dorf Sodeto in der nordöstlich in Spanien gelegenen Provinz Huesca, die Comarca Monegros, etwa gewann im Jahr 2011 überdurchschnittlich viel. Von den gerade mal 200 Einwohnern Sodetos hatte nur einer kein Los gekauft. Alle, die eines besaßen, durften sich auf Los-Gewinne von 50.000 Euro freuen. Die ganze Region bekam bei dieser einzelnen Ziehung insgesamt 120 Millionen Euro an Weihnachtsgewinnen zugesprochen. Dass sowas auch außerhalb Spaniens passieren kann, ist theoretisch möglich – wenn genug Leute in einer Region sich ein Los mit gleicher oder ähnlicher Nummer sichern.
Einfluss des „El Gordo“ außerhalb von Spanien
Aufgrund der langen Tradition und des im Vergleich gesehen jungen Alters des Internets gibt es vor allem in Spanien selbst die besten „El Gordo“-Geschichten. Zwar haben auch schon genug Ausländer/innen einen großen Betrag bei der spanischen Weihnachtslotterie gewonnen. Diese hatten aber sicher nie einen solchen Einfluss auf einzelne Menschengruppen wie in Spanien. So führt vor allem der décimos-Verkauf häufig dazu, dass in einem Ort, einem Verein oder einer Firma gleich mehrere Leute einen hohen Betrag bekommen. Gewinnen dann gleich mehrere Lose in einer Region, dann wird diese durchschnittlich reicher. Das wirkt sich auf die lokale Wirtschaft, den Immobilienmarkt und mehr aus.
Außerhalb Spaniens hat die Weihnachtslotterie noch keinen so großen Einfluss. In Liechtenstein, der Schweiz, Österreich, Deutschland und anderen Ländern können allerdings auch Tippgemeinschaften, Vereine und Firmenbelegschaften gemeinsam absahnen. Der Kauf von Weihnachtslotterie-Losen ist über das Internet möglich. Zu beachten ist aber, dass die einzelnen Anbieter einen Service-Aufschlag berechnen, sodass online die Offline-Preise von 20 Euro für einen décimo oder 200 Euro für eine billete nicht gelten. Preise um die 35 Euro für ein décimo sind die Norm. Dafür muss man dann aber auch nicht selbst nach Spanien fahren oder fliegen, um sich ein Gewinnlos zu besorgen.
Zahlen und Fakten zur Sorteo de Navidad
Hier einmal ein paar kurze Zahlen und Fakten zur spanischen Weihnachtslotterie in der Übersicht. Damit weiß man schnell Bescheid und kann Freunden, Bekannten sowie Arbeitskollegen direkt mitteilen, warum man gemeinsam ein Los für die Ziehung kaufen sollte. Wer Spanisch spricht oder gerade diese Sprache lernt, kann bestimmt über einen Stream die Ziehung verfolgen oder sich zumindest im Anschluss in den spanischen Medien zu den Gewinnzahlen informieren. Hier nun aber erst einmal die kurzen Eckdaten zur Madrider Lotterie vorm Weihnachtsfest:
- Die spanische Weihnachtslotterie „Sorteo de Navidad“ oder auch „Lotería de Navidad“ gibt es seit 1812
- Der Hauptgewinn, der auf eine Losnummer entfällt, heißt „El Gordo“ und beträgt vier Millionen Euro pro Los
- Es gibt mehr als 1.800 Gewinne, davon sind die meisten bei 1.000 Euro angesiedelt
- In Spanien spielen rund 90% der Einwohner/innen in irgendeiner Weise mit
- Der Gewinnpool misst jedes Jahr über 2 Milliarden Euro; teilweise knapp 3 Milliarden Euro – zuletzt waren es 2,4 Milliarden Euro
- Die Losnummern haben Kennungen zwischen 00000 und 99999 und werden mehrfach vergeben (aktuell meist 160 bis 165 Male)
- Jedes Los kann im Ganzen oder als Zehntelanteil erworben werden, was auch den Gewinnanteil steigert / mindert
- Die Gewinnchance liegt bei dieser Lotterie bei 1:100.000
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Nun sollte alles klar sein. Wer sich eine Chance auf den Gewinn zum Ende des Jahres sichern möchte, kann noch bis 8:00 Uhr morgens am 22. Dezember ein Los oder ein Zehntellos kaufen. Wer den EuroJackpot online spielen will, kann dies das ganze Jahr über tun. Das geht in Spanien an etlichen Verkaufsstationen; und außerhalb von Spanien über das Internet. Weitere Informationen zum Loskauf auf einem Online-Marktplatz gibt es unter anderem auf der oben verlinkten Seite mit den weiteren Informationen zur Weihnachtslotterie in Spanien. An dieser Stelle ist erst einmal Schluss. Viel Spaß und viel Erfolg bei der Teilnahme an dieser und anderen Lotterien!